Von Mannenbach über Berlingen und Steckborn nach Mammern
Die Fotos wurden aufgenommen am 7. Juni 2013.
Der Tag war sonnig und der See hatte Hochwasser, trat stellenweise leicht über das Ufer. Mannenbach wurde ertmals 1221 erwähnt. Etwa 500 Meter landeinwärts und rund 100 Meter über dem Dorf und dem See thront das Schloss Arenenberg, auch "Napoleonschloss" genannt. Wer Zeit hat, sollte einen Abstecher dorthin unternehmen (ich war diesmal nicht oben). Es war Wohnsitz der einstigen holländischen Königin Hortense und des späteren französischen Kaisers Napoleon III.. Das Schloss enthält das Napoleonmuseum, die Originalmöblierung ist fast vollkommen erhalten. Prächtig ist der 12 Hektar grosse Park, den Hortense im Stil eines englischen Landschaftsgartens errichten liesse. Auch die Aussicht ist fabelhaft.
Das nächste Dorf heisst Berlingen. Es zeigt zahlreiche Riegel- bzw. Fachwerkhäuser und ist im Inventar schützenswerter Ortsbilder der Schweiz aufgeführt. Hier lebte auch der weltbekannte "naive" Maler Adolf Dietrich (1877-1957).
Teilweise der Strasse entlang, wo man das Trottoir oft mit Velofahrerinnen und anderem pedalendem Volk teilen muss, geht es weiter nach Steckborn.
Steckborn erhielt 1313 das Markt- und damit Stadtrecht. Wahrzeichen ist der Turmhof. Dieses historische Gebäude (1282 vom Abt des Klosters Reichenau erbaut) beherbergt heute ein Museum, welches die Geschichte und Kultur des Unterseegebietes zeigt. In Steckborn lebte auch Friedrich Gegauf, der Erfinder der Hohlsaum-Nähmaschine. Aus seiner Werkstatt ging die weltberühmte Bernina Nähmaschinenfabrik hervor, mit vielen hundert Arbeisplätzen. - Die Altstadt umfasst gut erhaltene historische Gebäude, darunter viele Fachwerkbauten. - Weitere Sehenswürdigkeiten: das Kloster Feldbach und das Schloss Glarisegg.
Nach abwechslungsreichen Wegabschnitten - teils am See, teils landeinwärts - erreicht man Mammern. Das Gebiet wurde bereits in der Jungsteinzeit besiedelt, man fand prähistorische Pfahlbauten. Auch den Kelten gefiel es hier. Ab dem 12. Jahhundert beherrschte die Neuburg die Gegend. 1274 wird die Burg zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt. Zusammen mit Hohenklingen ob Stein am Rhein diente die neue Burg der Überwachung des Handelsverkehrs auf dem Untersee. Es war die ehemals grösste Burg am Untersee. Ihre Ruinen sind heute noch eindrücklich. Seht euch dazu die Seite Von Mammern nach Stein am Rhein an.