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Von Staad über Rorschach und Horn nach Arbon

Die Fotos wurden aufgenommen am 21. Juni 2012.

Im Hafen von Staad liegt - neben vielen Yachten und Segelbooten - die "MS Altenrhein", ein 1910 gebautes Kiesschiff, das renoviert und umgebaut wurde und gemietet werden kann. - Etwa 400 m in Richtung Rorschach liegt die Badeanlage Hörnlibuck. Sie ist von Mai bis September geöffnet, bietet eine schöne Liegewiese, WC und Duschen; eine Aufsicht fehlt aber.

Von hier bis Rorschach muss man ein längeres Stück weit der Strasse entlang gehen. Hier - das Quartier heisst übrigens "Neuseeland" - ist alles seewärts verbaut, u.a. durch eine Schönheitsklinik. Villen, Mauern und verlassene Fabrikgebäude verderben einem den Spass. Seit Jahren wird darüber geredet, einen Seeuferweg in Form eines ausserhalb der Liegenschaften über den See führenden Stegs zu errichten. Bis jetzt ohne Ergebnis. Erst beim Würth-Haus gegenüber dem Bahnhof Rorschach öffnet sich der Blick auf den See wieder.


Der Bahnhof Rorschach erfüllte einst eine wichtige Funktion für den Verkehr entlang des Sees, ins Rheintal hinauf bis Chur und nach St. Gallen (und von dort in die restliche Schweiz).

Gegenüber dem Bahnhof, unmittelbar am See, liegt des Würth-Haus. Seit Jahrzehnten sammelt der Unternehmer Reinhold Würth Kunstwerke der klassischen Moderne. Ein Teil davon ist hier zu sehen. Das riesige Gebäude (Arch.: Gigon/Guyer) dient zudem der Verwaltung, ist Ausbildungzentrum und hat Veranstaltungs- und Sitzungsräume sowie einen Kongresssaal für 500 Personen. Ausserdem gibt es ein Café mit Seesicht und ein öffentliches Forum. Das ganze Gebäude und die Umgebung sind gespickt mit Werken aus einer 15'000 Stück umfassenden Sammlung.

Rorschach war ein wichtiger Korn-Umschlagplatz. Das Getreide kam v.a. aus Süddeutschland über den See. In umgekehrter Richtung wurden Textilien aus St. Gallen befördert. Das Kornhaus wurde 1748 fertiggestellt. Als 1856 die Eisenbahn kam, mussten weitere Lagerhäuser gebaut werden. Aber auch in Romanshorn und Buchs wurden solche errichtet. Rorschach verlor an Bedeutung als Umschlagplatz. Geliefert wurde jetzt auch über den Gotthard und rheinaufwärts bis Basel. Das Gebäude fiel an die Gemeinde. Heute dient es als Museum (sehenswert!).

Die Badehütte! - Auch in andern Gemeinden gab es sie lange, die hölzernen Badehütten auf Pfeilern, in den See hinein gebaut. Frauen- und Männerabteilung waren streng getrennt. - In Rorschach steht noch so ein herrliches Unikum. Erbauungsjahr: 1924. Die Badeanstalt ist das einzige verbliebene Bauwerk seiner Art am Schweizer Bodenseeufer. Es gibt ein allgemein zugängliches Restaurant, und auch im Winter finden kulturelle Anlässe statt.

Immer direkt am See entlang geht es zum Hafen Goldach. Nach einem Stück Hauptstrasse biegt man rechts zum Hafen von Horn ab. Von da aus bis zum Hafen von Steinach hat man einen herrlichen, unverbauten Blick. Unterwegs passiert man einen Schilfgürtel und das Gelände der ehemaligen Textilfärberei Raduner.

Eine Hängebrücke (gebaut 2011) führt über die "Steinach" und der Weg danach bis zum Areal der Villa Stoffel. Am Ende zweigt dieser vom See ab und man erreicht das Gredhaus. Dieses wurde 1473 erbaut und diente als Lagerhaus für Kaufmannsware, Getreide und Salz ("Gred" ist ein altes Wort für Lagerfläche). Die Stadt St. Gallen erwarb in Steinach die Schifffahrtsrechte, weil sie hier den Hauptstapelplatz am Seeufer errichten wollte. Als die Bahn zwischen Rorschach und St. Gallen eröffnet wurde, wurde der Platz unbedeutend. Das Haus enthält heute Wohnungen und ist das vom Arboner Seeufer aus bestens sichtbare Wahrzeichen Steinachs geblieben.

Erst nach einem halben Kilometer hat man wieder direkten Zugang zum See. Über eine Brücke gelangt man zur legendären Arboner Kastanienallee. - 2003 sollte ein grosser Teil der Kastanienbäume gefällt werden, angeblich wegen ihres Alters und Gesundheitszustandes. Tatsächlich wurde aber zur selben Zeit einer Immobilienfirma die Baubewilligung für eine Überbauung mit Eigentumswohnungen direkt hinter der Allee erteilt. Diese warb mit "freier Sicht" auf den See. Die Allee versperrte den Eigentümern der Wohnungen angeblich die Sicht. In der Arboner Bevölkerung bildete sich schnell eine Widerstandsgruppe, die sich für den Erhalt der Allee einsetzte. Mit Erfolg - zum Glück ...!



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